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Showing posts from February, 2024

Was Fotos auslösen können

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Nizza, Frankreich, 28. November 2022 Im brasilianischen Santa Cruz do Sul aufzuwachen,  ist für mich gleichbedeutend mit Vogelgezwitscher. Dass mich dieses Foto aus Nizza daran erinnert, verstehe ich so recht eigentlich nicht, auch wenn darauf Vögel zu sehen sind, denn Santa Cruz liegt nicht am Meer, sondern im Landesinneren und Möwen sieht man hier nicht. Mit anderen Worten: Mit unserem Ursache-Wirkung-Denken lässt sich zwar vieles erklären, doch weshalb wir uns woran und  wie erinnern, das dann doch nicht. Gefühle von Fernweh und Leichtigkeit löst dieses Bild bei mir aus.   Und an Chestertons Bemerkung über Engel lässt es mich denken.. Diese könnten fliegen, weil sie sich leicht nehmen, meinte er.

Zürich Rieterpark 2012

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Rieterpark, Zürich, 2012 Ich denke nicht, dass diese Bilder ausdrücken (können), wie ich mich damals fühlte  – an heftigem Liebeskummer leidend. Fotos können nur ausdrücken, was  wir in sie hineinlesen, denn wir  können nur er-kennen, was wir kennen.

Was mir in die Augen fällt

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Wangs, am 28. Juni 2021 Man kann nur er-kennen, was man kennt, schrieb einst Goethe. So sehr ich auch zustimme, so frage ich mich dennoch: Würde ich diese  Blumen anders sehen, wenn ich wüsste, wie sie heissen, ich sie zuordnen  könnte? Mir scheint dies eher unwahrscheinlich. Andererseits: Zu wissen, dass ich dieses Foto Ende Juni 2021 im benachbarten Wangs aufgenommen habe, bringt mich zurück zu meinem  damaligen Spaziergang. Und dies hat unter anderem zur Folge, dass sich jetzt ganz viele andere Bilder in meinem Kopf einstellen, die nichts mit den  Blumen vor dem Vorhang zu tun haben.

A beautiful dream

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For some years now I'm escaping  the Swiss winter and seek refuge in the Southern Brazilian summer where my temporary home is a small house, a casinha, located in a beautiful garden which, with its abundance of exotic flowers,  is an inexhaustible source of pleasure. What a beautiful day, greeted me one morning Marcelo, the gardener. Did you sleep well?, I asked. Oh yes, he replied, I had a beautiful dream. What about? Oh, I don't remember, he grinned. How can you then say it was  a beautiful dream? Because I woke up with a smile on my face ...

The little girl & the butterfly

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When the two-year-old daughter of friends spotted the butterfly on the wall, she signalled to me in no uncertain terms that she wanted to be lifted up so she could, as I assumed, touch the butterfly. Don't touch it, I said when holding her close  to it, not sure whether she would understand what I was saying and so I formed my  lips to indicate blowing  – and softly  blowing at the butterfly she then did ...

Am Strassenrand

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Aufgenommen wurden diese Bilder am späten Morgen des 2. Februar 2024 in Santa Cruz do Sul. So verschieden diese Pflanzen auch sind, angetroffen habe ich sie in einem Umkreis von höchstens 30 Metern. Und es waren nicht die einzigen, die sich in diesem Umkreis  befanden und ich fotografiert habe. Fotografieren bedeutet letztlich immer, eine Wahl zu treffen. Was stelle ich in den Rahmen, was lasse ich draussen? Das Wesen  der Fotografie ist die Auswahl und dies meint: die Aufmerksamkeitslenkung.

Avenida do Imigrante, Santa Cruz do Sul

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Zum ersten  Mal aufgefallen sind mir die drei an der Mauerwand hängenden Blumentöpfe vor drei Jahren. Als ich heute, am 2. Februar 2024, daran vorbei ging, erinnerte ich mich, dass sie damals, am späteren Nachmittag, viel längere Schatten warfen als an diesem Morgen. Dann drehte ich mich zur Seite und bemerkte diese Pflanzen, die ich damals auch fotografiert hatte, doch jetzt, im Morgenschatten, wirken sie gleichzeitig vertraut/unvertraut. Dazu kommt, dass Fotos etwas ganz anderes sind als die realen Blumen, die sich meiner Kamera präsentierten. Ceci n'est pas une pipe kommentierte bekanntlich René Magritte sein Bild einer Pfeife. Das gilt auch für Fotos von  Pflanzen, die keine Pflanzen, sondern Fotos von Pflanzen zeigen.

Hibiscus

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Santa Cruz do Sul, 31 January 2024 What did you photograph today?, asks Takako. Let me show you, I say.  She looks at these two pics and says, I think them beautiful, I do not think  anybody else would take such Hibiscus-pics. Needless to say, I can only guess as to why I'm taking such pictures.  My present guess is that I feel intrigued by nature's creativity.  And, I feel it is a privilege to be able to witness it. For most of my life I have been blind to what surrounds me.  I was busy. With whatever. And rarely in the present.  This hasn't changed yet nowadays I'm able to pause from time to time.  When taking pictures, for example.